Freunde Kameruns e.V.
Hilfe zur Selbsthilfe

In der Welt zuhause
  Freunde Kameruns e.V.

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Fragen, die uns beschäftigen

In Kamerun bedeutet das Leben auf dem Land immer noch Mühe und Arbeit. Selten hat man die Sicherheit, dass geerntet wird was gesät wurde. Naturkatastrophen zeigen den Menschen jedes Jahr wieder ihre Abhängigkeit von der Natur. Die meisten Menschen in der Nordwest-Provinz leben abseits ihrer Provinzhauptstadt. Viele kennen die großen Veränderungen in Kamerun nur vom Hörensagen, den Medien sowie dem Internet und spüren den dramatischenKlimawandel in ihrem täglichen Lebensumfeld.


Abseits leben müssen

Abseits Leben heißt: Abseits Leben heißt: auf sich selbst gestellt sein. Eine Erfahrung die vor allem Frauen jeden Tag neu machen. Sie erziehen die Kinder, sie halten Haus und Hof in Ordnung, sie arbeiten auf dem Feld, hüten die Tiere, kümmern sich um das Kleinvieh, sie holen Wasser, kochen und nähen, betreuen die Alten und wenn jemand krank ist, kennen sie Kräuter und Tees die Linderung schaffen.
Leben heißt auch: bedingt wissen was in der Welt passiert, kein fließendes Wasser am Haus haben, ohne Licht sein und bei Krankheit selten einen Arzt sehen. Aber junge Menschen wollen mehr. Sie wollen Entwicklung und dazu brauchen sie eine Schul- und Berufsausbildung. Wir wollen so gut es unsere finanziellen Mittel zulassen, vielen Kindern den Schulbesuch und danach die Berufsausbildung ermöglichen.


Für einige hat sich was verändert

Die Versorgung der Patienten im Krankenhaus ist besser geworden, dank unserer durch Spenden ermöglichten Lieferung u. a. von Ultraschallgeräten, Matratzen, Desinfektionsgeräten, Medikamenten, Bettwäsche. Eine orthopädische Werkstatt haben wir in die Lage versetzt, durch die Finanzierung von benötigten Maschinen, die Herstellung von Prothesen und anderen Hilfsmitteln deutlich zu verbessern. DieWasserversorgung in einigen Dörfern konnten wir durch den Bau von Brunnen ermöglichen. Viele Landfrauen konnten durch von uns zur Verfügung gestellten zinslosen Darlehen ihre Produkte selbstständig verkaufen.
Nach wie vor gilt, dass die Menschen in der Nordwest Provinz, die Hauptlast ihrer eigenen Entwicklung wollen und selbst tragen müssen. Wir als Freunde Kameruns e.V. unterstützen mit den uns verfügbaren Spendengeldern hierbei.


Direkter Kontakt ist unerlässlich

Der seit Ausbruch der Unruhen in der Nordwest Provinz (November 2016) ist der bis dahin mindestens einmal im Jahr stattfindende Besuch in Bali, Bafut und Kumbo aus Sicherheitsgründen nicht mehr möglich. Dank Internet und WhatsApp haben wir Kontakte zuunserem Partner CAMFRUD und den Projektverantwortlichen in der Nordwest Provinz.
Die Bewertung der Problemschilderungen findet durch CAMFRUD vor Ort im direkten Gespräch mit den Antragstellern statt. Daraus resultierende Projektanträge werden, nach positiver Bewertung durch CAMFRUD, an den Verein Freunde Kameruns e.V. weitergeleitet; durch den Vorstand geprüft und gegebenenfalls genehmigt.
Die Partizipation der Einwohner an Entscheidungsprozessen ist von Anfang an gewünscht, die tatkräftige Mithilfe bei der Realisierung immer gefordert. Aus langjährigen Erfahrungen wissen wir, dass die Partizipation der zu fördernden Bevölkerung unerlässlich ist und nur so erfolgreich durchgeführt werden können


Frauen sagen, was sie wollen

Frauen sagen heute sehr deutlich, was sie wollen. Sie wissen welche Verbesserungen ihnen Zeit sparen. Fernsehen ist für alle gut, aber ein Trinkwasserbrunnen erspart ihnen weite Wegemit dem Eimer zum oft entfernt gelegenen Fluss. Noch wichtiger ist aber den Frauen, dass ihre Kinder in die Schule gehen können und danach eine berufliche Ausbildung erhalten. Noch immer sind es die Frauen die ihre Kräfte mobilisieren zur Verbesserung der Lebensverhältnisse.


Was sind Entwicklungsländer

Wer nach einer allgemein verbindlichen Erklärung des Begriffes "Entwicklungsländer" sucht, wird sehr schnell feststellen, dass es die nicht gibt. Denn jedes dieser Länder hat ganz eigene Gegebenheiten. Gemeinsam ist diesen Staaten jedoch, dass sie im Vergleich zu den Industrienationen wirtschaftlich und sozial weniger entwickelt sind.

Wenn man diese Gedanken berücksichtigt, so lassen sich einige Merkmale anführen, die als typisch für ein Entwicklungsland gelten:

  • sehr niedriges Volkseinkommen
  • außerordentlich ungleiche Einkommensverteilung
  • viele Menschen arbeiten überwiegend in der Landwirtschaft
  • wenige Arbeitsplätze in der industriellen Produktion
  • starkes Bevölkerungswachstum
  • mehr als 50% der Bevölkerung ist unter 25 Jahre alt
  • dramatische Folgen des Klimawandels
  • schlechte Infrastruktur
  • ungenügendes Telefonnetz
  • wenige Schulen mit schlecht bezahlten Lehrern
  • mangelhaftes Gesundheitswesen n den ländlichen Regionen

Auf der Suche nach den Ursachen stoßen wir auch in Kamerun auf einen Teufelskreis aus Armut, Bevölkerungsexplosion, Umweltzerstörung und Klimawandel:

  • Armut ist eine der Ursachen des schnellen Bevölkerungswachstums, denn Kinder werden als Alterssicherung betrachtet. Je mehr Kinder eine Familie hat, desto gesicherter ist der Lebensabend der Eltern, so glaubt man.
  • Die Bevölkerungsexplosion und die Armut bedrohen die Umwelt. Diese wird in täglichen Kampf um das Überleben zerstört. Wer nur Hunger kennt, den interessieren Umweltprobleme nicht.
  • Die Umweltzerstörung macht die Menschen oft noch ärmer: Ein Entwicklungsland, dessen Böden unfruchtbar sind und dessen natürlicher Rohstoffreichtum durch Raubbau vernichtet ist, besitzt nichts mehr, woraus es seine eigene Entwicklung gründen kann.


Wer schreibt, der bleibt

Vier von zehn Schülern verlassen die Schule innerhalb der ersten vier Jahre ohne Abschluss. Warum? Viele Kinder können keine Schule besuchen, weil sie mit für den Lebensunterhalt der Familien sorgen müssen. Doch ohne Schulausbildung gibt es keine Berufsausbildung, verstehen Nachrichten und Informationen nur mangelhaft. Damit fehlen wichtige Voraussetzungen, die den Einzelnen voranbringen können.

Ausgebildete Menschen aber sind für die Entwicklung Kameruns das wichtigste Kapital, daher zählt die Förderung von Kindern mit zu unseren Maßnahmen in dedr Nordwest Provinz.

Geld allein löst die Probleme nicht. Die Menschen in den Entwicklungsländern müssen mitmachen wollen, sich einsetzen und ihre Entwicklung mitgestalten. Das versuchen wir in der Nordwest Provinz zu realisieren.



© 2009 by Knut Jäger